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Austesten

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 Die letzten Wochen waren nicht einfach (wann ist es das je) aber ich lerne täglich dazu. Leider verhindert das nicht, daß es ab und zu Crashs gibt. Letztes Wochenende haben wir z. B. einen Workshop für Handpan bei uns im Nachbardorf besucht. Samstag und Sonntag je drei Stunden. Während dem Kurs ging es mir relativ gut. Allerdings war ich am Sonntag bereits nach 2 Stunden platt. Gestern war ich erstaunlicherweise auch noch fit, hatte nur etwas ungewöhnliche Schmerzen in beiden Knien. Seit gestern Abend allerdings begannen plötzlich Kiefer und Kopf zu schmerzen und heute tut praktisch alles weh. Dips und Crashs treten also auch 2 Tage nach einem Ereignis auf. Das ist das Tückische,  das einen immer wieder dazu verführt, sich zu überfordern. Ich habe zwar einen Weg gefunden, kurzzeitig mit diesen Schmerzen am ganzen Körper umzugehen (Eisbäder!) aber die kann ich noch nicht täglich machen und ich war gestern schon drin. Für ein paar Stunden verschafft das Linderung.  Aber es gibt auch pos

Variationen

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 Ich habe tatsächlich 5 Tage benötigt,  um mich halbwegs von meinem letzten Spaziergang zu erholen. Plan für die Zukunft ist,  mir bei einem Spaziergang einen Timer auf 10 Minuten zu stellen und nach Ablauf auch umzukehren. Oder wenigstens meinen Klapphocker mitzunehmen und eine Pause zu machen, statt stur weiterzutraben. Das geht nunmal nicht mehr. Die letzten Tage also nur leichte Qigong Übungen und leichtestes Mobilitätstraining wobei ich es damit heute schon wieder übertrieben hab, wie es scheint. Entsprechend meines Zustandes ist auch die Motivauswahl der letzten Tage etwas unkreativ. Immer die gleiche Muschel,  die meine Schwägerin meiner Frau von ihrer Au Pair Zeit auf Hawaii mitgebracht hat.  Damals durfte man sowas noch. Ich habe verschiedene Varianten angefertigt,  jeweils mit unterschiedlichen Zeichenwerkzeugen und teilweise auch unterschiedlicher Beleuchtung. Die heutige farbige Skizze entspricht zwar nicht unbedingt meinem heutigen Gemütszustand,  macht mich aber dennoch i

The gift of low expectations

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 Zum Anfang dieses Jahres habe ich in meinem Posteingang einen Neujahressegen von Nadia Bolz-Weber gefunden https://thecorners.substack.com/p/a-blessing-for-the-new-year Nadia ist eine amerikanische, volltätowierte, "schandmäulige" (ihre Worte), genesende Alkoholikerin und lutheranische Pastorin sowie rechtschreibschwache Buchautorin. Ihre Worte haben mich schon oft tief berührt und zum Nach- bzw. Umdenken gebracht. So auch wieder mit diesem Segen. Speziell folgende Stelle passt für mich dieses Jahr wie A.... auf Eimer: Instead, may you give yourself the gift of really, really low expectations. Not out of resignation, but out of generosity. May you expect so little of yourself that you can be super proud of the smallest of accomplishments. Leider fällt es mir immer noch tierisch schwer, praktisch nichts von mir zu erwarten, weshalb ich mich regelmäßig überfordere und dann die Quittung kriege. Wie gestern,  als ich bei dem tollen Wetter einen Spaziergang an der Argen machte, u

Fuck you ME/CFS

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 Daß ich mir von allen chronischen Krankheiten ausgerechnet eine mit der miesesten Lebensqualität "ausgesucht" habe, ist ja mal wieder sowas von typisch. Klar, ich hatte ja schon immer einen Hang zur Prokrastination (keine Schweinerei sondern ein "foineres" Wort für rumgammeln) und hätte damit jetzt die perfekte Ausrede genau dafür. Aber toll ist das nicht gerade. Stattdessen suche ich lieber Wege, das zu machen, was ich noch kann. Zeichnen z.B. (auch wenn ich das nicht "kann") und Katze knuddeln, das hilft beides 😜 Morgens eine Runde Qigong (geht nicht immer) damit die Schmerzen ein paar Stunden erträglicher sind, ab und zu ein kurzer Spaziergang (habe jetzt einen Klapphocker dabei für Fälle wie neulich an der Argen und zum Zeichnen). Lesen oder Hörbücher geht auch meistens. Und damit geht es mir noch viel besser als vielen mit derselben Erkrankung. Und dafür bin ich dankbar. Ich habe sogar Pläne, wenn's wieder wärmer wird. Ich versuche, mein altes P

Anatomisch inkorrekte Spülbürsten

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 Falls doch jemand diesen Blog lesen sollte (ich weiß, das braucht Zeit und ist auch ziemlich unspektakulär), wünsche ich ein gutes neues Jahr 2024! Bei mir ist neues Jahr und doch wieder alte 💩 , aber das war auch nicht anders zu erwarten. War an Silvester als Gast in meiner Kirche. Bin ja nun seit einigen Monaten nicht mehr im Nebenberuf als Mesner dort (war leider zu viel) habe aber ehrenamtlich an Neujahr den Godi übernommen. Vorher ca. halbe Stunde Tätigkeit, danach ca. 20 Minuten und heute hänge ich in den Seilen. Das mit dem Pacing habe ich leider überhaupt noch nicht drauf.  Zur Ablenkung von meinen Schmerzen und Erschöpfung, habe ich die Wasserverträglichkeit meiner verschiedenen Skizzenbücher mit einigen anatomisch inkorrekten Spülbürsten getestet. So habe ich das Gefühl,  wenigstens etwas geschafft zu haben. Sorgfältig zeichnen ist heute nicht drin wegen Brainfog (vielleicht auch Brainfrog? 🐸). Aquarellfarben und ich werden wohl auch nicht mehr Freunde in diesem Leben. Abe

Nutzlosigkeit?

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 Die Feiertage waren sehr anstrengend. Wir waren beim 92 jährigen Schwiegervater. Viel Sitzen in Positionen, die mir nicht gut tun und mich anstrengen, überheiztes Wohnzimmer und brüllend lauter Fernseher. Alles Dinge, die mir heute schwer fallen. Aber andererseits weiß man ja nie wie lange man sich noch hat. Aber entsprechend waren die Tage danach. Selbst die auf meinem Bauch liegende Katze zu zeichnen war anstrengend. Gestern dann mal wieder ein Spaziergang. Leider genau fünf Minuten zu lang (oder ich hätte einen Sitzplatz gebraucht, der nicht da war), denn ich kam letztlich sehr wackelig zurück zum Auto. Ist schon schwierig, sich auf das auszurichten, was geht und nicht mit dem, was nicht mehr geht, zu hadern. Dabei kamen wir an einem alten Wehr vorbei und mir fiel ein Gedicht von Angelus Silesius ein: Angelus Silesius (eigentlich Johannes Scheffler) Die Rose ist ohne Warum ... Die Rose ist ohne Warum. Sie blühet, weil sie blühet. Sie achtet nicht ihrer selbst, fragt nicht, ob man s

Danke Michael Nobbs

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 Seit der Zunahme meiner gesundheitlichen Probleme (seit Sommer weiß ich, daß ich ME/CFS habe), haderte ich damit,  was ich alles nicht mehr kann. Dann stieß ich per "Zufall" auf ein Filmfeature über Michael Nobbs aus Wales der auch seit vielen Jahren an ME/CFS leidet. Hier ist seine Website https://www.gogently.co/ Auf Schwäbisch: Nonedhudla 😉 Seine Tips und Erfahrungen haben mich inspiriert und ermutigt,  diesen Blog zu starten. Einer seiner Tips bezieht sich auch auf Zeichnen und wie einen diese Tätigkeit aus dem Negativitätskarussel herausholen kann. Und es funktioniert! Es geht nicht darum, Kunstwerke zu schaffen,  sondern nur um etwas zu zeichnen,  wenn einen sein Zustand zu überwältigen droht - irgendetwas!  Danke Michael!